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Kulturphilosophie zur Einführung

Kulturphilosophie zur Einführung

Kulturphilosophie zur Einführung

Editorial: Junius

Pàgines: 189

Any: 2003

EAN: 9783885063827

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Kultur auf Umwegen - Ralf Konersmann führt in die Kulturphilosophie ein Ludger Heidbrink Eine Einführung in die Kulturphilosophie zu schreiben, ist kein leichtes Unterfangen, da sich der Begriff der Kultur einer präzisen Definition und Eingrenzung entzieht. Man kommt nicht umhin, einen Teilaspekt herauszugreifen, der für den Kulturbereich charakteristisch ist, ohne ihn erschöpfend zu beschreiben. Nach Ansicht von Ralf Konersmann ist die Kultur vor allem ein «Umwegphänomen». In ihr werde die Wirklichkeit nicht auf direktem Weg erfasst, sondern durch «Metaphern», deren Bedeutung sich erst durch unsere «Interpretation» erschliesst. Diese Sichtweise verleiht der Kulturphilosophie einen dynamischen und offenen Zug, der sie von den deterministischen Entwürfen der Geschichtsphilosophie unterscheidet. Wesentliches Kennzeichen der Kultur ist nach Konersmann die «Humanisierung der Welt», die sich von der antiken Sittenlehre (Seneca) über den neuzeitlichen Wissenschaftsglauben (Bacon, Vico) und die aufklärerische Bildungsidee (Rousseau, Schiller) bis zum Zivilisationspessimismus des 20. Jahrhunderts (Valéry, Adorno) vollzieht. Dass die Konjunktur der «Kulturphilosophie» (Ludwig Stein) mit der Krise der europäischen Kultur zusammenfällt, ist kein Zufall: Indem die ideelle Ersatzwelt in den Weltkriegskatastrophen ihre Brüchigkeit offenbart, wird ihre kritische Befragung zur vordringlichen Aufgabe. Der Übergang der Kulturphilosophie in Kulturkritik, die in Simmels Rede von der «Tragödie der Kultur» ihren vitalistischen Ausdruck findet und von Cassirer in seiner «Philosophie der symbolischen Formen» unter funktionalistischen Vorzeichen entdramatisiert wird, führt zu einem ambivalenten Kulturbegriff, der zwischen «normativer» Verurteilung und «deskriptiver» Analyse kultureller Phänomene pendelt. Konersmanns Sympathien liegen eindeutig auf Seiten der «weissen» Kulturkritik, deren Aufgabe darin bestehe, «Prozesse der Reflexion in der veränderten Welt zu studieren und selber voranzutreiben». Als kritische Reflexion der Moderne beschäftigt sich die Kulturphilosophie mit der Vielfalt menschlicher Ausdruckswelten, die sie auf ihre «Bedeutsamkeit» durchforstet, ohne von stabilen Sinnstrukturen auszugehen. Kulturphilosophie, so Konersmann, ist «Nichtidentitätsphilosophie», die sich mit Kontingenzen, Fragmenten und Grenzverläufen befasst. Sie bewegt sich in einem «offenen Kommunikationsraum», in dem sie das «fait culturel» als vom Menschen gemachtes «Werk» auf immer wieder neuen Wegen interpretiert, ohne jemals zu einem Abschluss zu gelangen. Kultur, lautet Konersmanns Fazit, «macht nicht nur Umwege, sie ist der Umweg», der die «Überlebenschance des unangepassten und zukunftsblinden Wesens» Mensch erhöht, weil sie anstelle von Voreingenommenheit «Weltoffenheit und Neugierde zu ihrem Recht kommen lässt». Das ist ein schönes Schlusswort für eine Einführung in die Kulturphilosophie, die auf mannigfaltigen Umwegen ihr Ziel erreicht.
Neue Zürcher Zeitung
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